Babenberger 976 - 1246


Biographie

Die "Babenberger", Markgrafen und Herzöge in Österreich von 976 bis 1246, gehörten schon vor ihrer Berufung ins Markgrafenamt im 10. Jahrhundert zur oberen Mittelschicht des damaligen Baiern, heute würde man sagen zur Upper Middle Class. Sie waren wohlhabend, verlässlich und gewohnt, auf schwierigem Terrain zu agieren. Nach dem Sieg über die Ungarn in der Schlacht auf dem Lechfeld vor Augsburg im Jahre 955 kam es im östlichen Grenzgebiet des Fränkischen Reiches, der Mark, nicht sofort zu einem neuen Aufschwung: Den Bewohnern saß wohl noch der Schock der Kriegsjahre in den Knochen und die Baiern interessierten sich nicht sehr für den schmalen Streifen besiedelten Landes an der Donau zwischen Traun und Wienerwald. Seine Bedeutung lag einst vor allem in der Verbindung zwischen Rätien und Pannonien, wo nun die Ungarn saßen. 976 versuchte Kaiser Otto II. neue Impulse zu setzen: In Baiern wurde Heinrich "der Zänker" abgesetzt, Kärnten erhielt einen neuen Herzog und die Mark kam in neue, unternehmerische Hände. Aus dem ehemaligen Durchgangsland wurde nun ein für Investitionen interessantes Hoffnungsgebiet.
Die Familie der Markgrafen hatte damals noch keinen Namen. Ihre Söhne hießen meistens Leopold - nach den alten bairischen Herzögen, mit denen sie verwandt waren - oder Heinrich - nach einem berühmten Adelsgeschlecht mit dem Sitz im oberfränkischen Bamberg. Aus dieser Verwandtschaft entwickelte sich eine Art Familiensaga und der Name "Babenberger".
Das Verdienst dieser "Babenberger" sollte sein, dass sie das Potenzial erkannten, das im Land der Mark steckte. Sie zogen sich nach und nach aus ihren bayerischen Besitzungen zurück und setzten voll auf das werdende Land Österreich. In den 270 Jahren ihrer Herrschaft veränderte sich die Landschaft an der Donau zwischen Enns und Leitha völlig. Der Korridor entlang der Donau wurde nach beiden Seiten ausgebaut, das Durchgangsland zwischen Rätien und Pannonien wurde zu einem eigenständigen politischen Gebilde, von dem aus seine Fürsten auch im Reich Ansehen erwerben konnten. Herzog Leopold III. sollte sogar Herrscher werden, winkte aber klugerweise ab, und für den letzten Babenberger, Friedrich "den Streitbaren", war eine eigene Königskrone geplant.